Trauma

Die Wissenschaft zeigt eine breite Palette zur Behandlung von Trauma und Traumafolgestörungen auf. Dabei gibt es grundsätzlich zwei Ansätze

  • die geistige Auseinandersetzung mit der belastenden Situation und/oder
  • körperorientierte Verfahren (Somatic Experiencing nach P. Levine, EMDR uvm.).

Nach meiner langjährigen Erfahrung erzielt der Einsatz von EMDR (Eye Movement Desensitization and Reprocessing) eine rasche positive Wirkung. Daher setzte ich überwiegend diese Behandlungsform zur Verarbeitung starker Belastung ein.

Mehr dazu

Mein Erleben, Empfinden und Verhalten sind plötzlich anders

Ein psychisches Trauma wird in der Wissenschaft als eine psychische Reaktion auf ein extrem belastendes Ereignis definiert, das die emotionalen, geistigen und körperlichen Funktionen einer Person erheblich beeinträchtigen kann. Solche Ereignisse können beispielsweise Naturkatastrophen, Unfälle, Gewaltverbrechen oder der Verlust eines nahestehenden Menschen sein.

Wesentliche Merkmale von psychischem Trauma sind:

Intrusive Erinnerungen: Flashbacks oder belastende Gedanken über das Ereignis.

Vermeidung: Verdrängung von Erinnerungen oder das Vermeiden von Orten und Situationen, die mit dem Trauma verbunden sind.

Negative Veränderungen in Gedanken und Stimmung: Gefühle von Entfremdung, Schuld und/oder Scham.

Hyperarousal: Übermäßige Wachsamkeit, Schlafstörungen oder Reizbarkeit.

Ein psychisches Trauma kann zu verschiedenen psychischen Störungen führen, darunter zum Beispiel die posttraumatische Belastungsstörung (PTBS), Angststörungen und/oder Depressionen.

EMDR

Wie funktioniert EMDR?

  1. Erinnerung: Bei EMDR denkt die Person an das belastende Erlebnis. Es kann sich um einen Unfall, eine schwierige Trennung oder etwas anderes handeln, das Angst und/oder Schmerz verursacht hat.

  2. Augenbewegungen: Während die Person an das Erlebnis denkt, wird sie gebeten, mit den Augen einer nach seitwärts gerichteten Bewegung zu folgen. Zum Beispiel bewegt der Behandler wiederholt einen Finger von links nach rechts und rechts nach links.

  3. Verarbeitung: Durch diese Augenbewegungen wird das Gehirn angeregt, die Erinnerung anders zu verarbeiten (Veränderung der neuroplastischen Spur). Das bedeutet, dass die starken Gefühle und Gedanken, die mit dem Erlebnis verbunden sind, weniger belastend werden. Die Person kann die Erinnerung dann unter anderem ruhiger und entspannter betrachten.

  4. Positive Gedanken/Gefühle: Durch EMDR entwickeln sich zudem positivere Gedanken oder Gefühle in Bezug auf die Gegenwart und Zukunft.